Wandern & Waldbaden im Nationalpark Bayerischer Wald

Ein Urlaub in Italien, das war ursprünglich mein Plan für diesen Sommer. Doch statt Pasta mit Pesto standen Brotzeiten mit traumhaftem Ausblick auf dem Programm. Unsere Ferienunterkunft befand sich in einem idyllischen Bergdorf im Bayerischen Wald: der ideale Ort für eine gemütliche Auszeit. Da wir den Nationalpark unmittelbar vor der Ferienhaustür hatten, schnürten wir täglich unsere Wanderschuhe. Bereits am ersten Urlaubstag rief bei herrlichem Sonnenschein der Lusengipfel und wir machten uns auf zu einer abwechslungsreichen Wanderung.


Auf verträumten Pfaden hinauf zum Lusengipfel

Der Aufstieg zum Lusen (1.373 m) hatte es zwar in sich, ist aber nicht vergleichbar mit unserer mühseligen Wanderung zum Großen Arber vor zwei Jahren. Wir wählten für unsere Wandertour zum Gipfel den Luchs-Wanderweg, der zum Lusenschutzhaus führt. Nach einer kleinen Brotzeit ging es über bunt zusammengewürfelte Gesteinstrümmer, das Blockmeer, hinauf zum Gipfelkreuz. Der etwas holprige Aufstieg hat sich jedoch alleine schon für den traumhaften Ausblick gelohnt.

Der steinige Abstieg vom Gipfel über die Himmelsleiter

Mit etwas Abenteuerlust wählten wir für den Abstieg den schwierigsten Weg über die sogenannte Himmelsleiter. Die unterschiedlich großen Gesteinstrümmer sind nicht alle trittfest und daher muss man achtgeben, sich nicht die Knöchel zu brechen. Um die Entstehung des Blockmeers auf dem Lusengipfel ranken sich verschiedene Sagen. Meistens spielt der Teufel darin die Hauptrolle, wie man auf einer Infotafel in der Nähe des Lusenschutzhauses nachlesen kann. Doch das Blockmeer auf dem Lusen besitzt eine sehr weltliche Entstehungsgeschichte, denn natürlich hatte hier die Eiszeit ihre Finger im Spiel.

Ein idyllischer Rückweg vorbei an Blaubeeren & der Glasarche

Den Abstieg über die Himmelsleiter haben unsere Knöchel unbeschadet überstanden und ich war froh, wieder einen festen Wanderweg unter den Füßen zu haben. Danach ging es vorbei an duftenden Blaubeeren, bis uns der Weg zur Glasarche führte. Das deutsch-tschechische Kunstwerk besteht aus einem Glasschiff, das in einer Holzhand liegt, und inmitten der Waldwildnis „ankert“.

Auf dem Weg zum Igelbus oder Wanderparkplatz kann man abschließend noch einen Abstecher in den Skulpturenpark von Heinz Theuerjahr oberhalb des Ortes Waldhäuser machen. Der Eintritt ist frei, der Panoramablick unbezahlbar und die tierischen Kunstwerke sehr sehenswert. Wer jedoch gerne einmal die typischen Wildtiere, die im Bayerischen Wald heimisch sind und waren, sehen möchte, sollte eine große Runde durch das Tier-Freigelände im Nationalparkzentrum Lusen drehen. Das Tier-Freigelände haben wir natürlich auch besucht, doch ob wir dieses Mal einen Luchs zu Gesicht bekommen haben, erfahrt Ihr im nächsten Beitrag.