In diesem Jahr haben wir unseren Urlaub nicht in Bella Italia verbracht und sind stattdessen durch den urigen Bayerischen Wald gewandert. Wie bereits erwartet, war das Wetter natürlich nicht so traumhaft wie am Lago Maggiore oder in Ligurien. Doch egal, ob 30 Grad im Schatten oder 15 Grad und Regen, wir haben unsere Wanderschuhe geschnürt und die Berge rund um Bodenmais erklommen. Falls Ihr also mal dort seid, wandert ruhig auf unseren Pfaden – diese drei Wandertouren lohnen sich!
Verträumte Wanderwege zum Gipfel des Silberbergs
Die Wanderung zum Gipfel des Silberbergs (955 m) war unsere erste Wahl, da der Wanderweg direkt hinterm Haus entlangführte. Die erfrischend abwechslungsreiche Tour dauert ca. 2 Stunden und ist nicht allzu anstrengend. Die Wege führen sehr idyllisch durch den Wald und das Erscheinungsbild der Flora und Fauna ändert sich stark, je höher man kommt. Wer neben der Wanderung noch eine Prise Kultur benötigt, kann auf dem Weg zurück ins Tal einen Abstecher ins historische Besucherbergwerk machen.
Brotzeit auf der Gutsalm Harlachberg
Der Balkon unserer Ferienwohnung bot eine schöne Aussicht zum Harlachberg (914 m) und somit war der nächste Gipfel zum Greifen nah. Die Wanderung dauert insgesamt ca. 2 Stunden und das letzte Wegstück zur Spitze ist ein wenig mühsam. Mir hat der Aufstieg zum Silberberg etwas besser gefallen, da die Wanderroute abwechslungsreicher ist. Allerdings kommt man hier auf dem Weg zum Gipfel an der Gutsalm Harlachberg vorbei und das Einkehren lohnt sich schon alleine für die ansprechende Atmosphäre mitten in der Natur. Nach einer Stärkung auf der Alm benötigt man zur Spitze noch etwa 15 Minuten. Der etwas anstrengende Aufstieg ist jede Mühe wert, denn es winkt ein traumhafter Ausblick!
Ein abenteuerlicher Aufstieg zum Großen Arber
Am letzten Urlaubstag meinte es Petrus noch mal richtig gut mit uns und so machten wir uns auf zum höchsten Berg des Bayerischen Waldes, dem Großen Arber (1456 m). Vorbei an den Rißlochfällen führte uns ein Teil des Wanderwegs über Stock und Stein, mitten durch den urigen Wald und über schöne Wiesen. Zwischendurch hatte ich Sorge, ob wir überhaupt noch vor Anbruch der Dunkelheit ankommen und es ohne Zwischenfall durch eine sehr lebhafte Kuhherde schaffen würden, die mitten auf dem Wanderweg stand. Wir sind dann großräumig drum herum gegangen, aber dafür mitten durch die Kuhfladen. Doch das soll ja Glück bringen. 😉 Am Ende wurden wir mit einem grandiosen Ausblick über den Bayerischen Wald und einer kühlen, wenn auch nur kurzen Erfrischung im Gasthaus belohnt.
Natürlich hatten wir eine kleine, schmackhafte Stärkung im Gasthaus geplant und wollten danach mit der Gondel ins Tal fahren. Doch die letzte Gondel schwebte uns bereits bei der Ankunft direkt vor der Nase davon und auch der letzte Bus nach Bodenmais fuhr bereits eine Stunde später. Also hieß es, flott die Limo leeren und zügig zur Talstation wandern. Man kann übrigens auch auf dem Großen Arber übernachten – sehr romantisch in gemütlichen Zimmern mit schöner Aussicht! Doch unsere Koffer für die Abreise waren noch nicht gepackt, an Übernachten war also nicht zu denken und so haben wir mit hängender Zunge noch den letzten Bus erwischt. Ich hatte nach dieser Wanderung übrigens den Muskelkater meines Lebens.
Wer jetzt direkt loswandern möchte, findet auf der Website des heilklimatischen Kurorts Bodenmais schöne Wanderrouten. Der Bayerische Wald hat natürlich neben traumhaften Wandermöglichkeiten noch einiges mehr zu bieten, wie beispielsweise die beiden Nationalparkzentren. Von Bodenmais ist es nur ein Katzensprung zum Nationalparkzentrum Falkenstein und natürlich sind wir auch mal dort gewesen. Ob wir die entfernte Verwandtschaft unseres Katers, die Luchse, zu Gesicht bekommen haben, lest Ihr beim nächsten Mal.