Ein Urlaub in Bella Italia: Ein Wochenende in der Modemetropole Mailand, www.kaleidoscope-journal.de, Kirsten Schwarzer

Ein Urlaub in Bella Italia – Teil III: Ein Wochenende in der Modemetropole Mailand

Von unserer Anreise nach Ligurien durch das malerische Piemont entlang des Genfer Sees habe ich bereits berichtet. Zwei Wochen der Tiefenentspannung mit herrlichem Sommerwetter und leckerem Essen an der beschaulichen Blumenriviera lagen nun hinter uns. Die Rückreise führe uns vorbei an Genua und nach knapp drei Stunden Fahrt erreichten wir Mailand. Dort hatten wir für das Wochenende bereits im Voraus ein Hotelzimmer gebucht.
In Mailand angekommen, wurde schnell klar, dass wir uns eines der heißesten Wochenenden für unseren Mailand-Trip ausgesucht hatten. Die dortige Wetterlage erinnerte an einen Werbespot für einen Haarlack aus den 1980er Jahren: 38 Grad (gefühlt weit über 40 Grad), die Sonne brennt und die Haare schlagen bedingt durch die hohe Luftfeuchtigkeit Locken. Da konnte auch kein Allwetter-Haarspray dieser Welt noch irgendetwas ausrichten. Im Hotelzimmer dagegen fühlte man sich direkt wie in einem Iglu am Nordpol, denn dort kam eine steife Brise aus der Klimaanlage. Wir hatten also die Qual der Wahl zwischen einem Aufenthalt draußen bei Sauna-Atmosphäre oder dem Hotelzimmer mit Eisschrank-Temperaturen. Trotz stickiger Saunaluft machten wir uns auf den Weg, die Stadt zu erobern.

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Sightseeing im Schnelldurchlauf und eine Brise Theaterluft

Den Stadtführer hatte ich bereits im Liegestuhl in Ligurien studiert und unsere Route stand somit fest. In dem besagten Stadtführer wurde, wie in jeder anderen großen Stadt auch, vor Taschendieben gewarnt. Und so ließ ich meine Handtasche lieber im Hotelsafe. Ich muss aber sagen, dass ich mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt habe. Darüber hinaus habe ich selten eine so saubere und ordentliche Stadt wie Mailand gesehen.
Da wir am Sonntag bereits die lange Rückreise nach Deutschland antreten wollten, blieb uns nur der Samstag für einen ausgiebigen Rundgang durch die Stadt. Das hieß, in einem Tag möglichst viele Eindrücke sammeln, trotz drückender Hitze. Unsere erste Etappe führte uns natürlich zum Mailänder Dom, dem Duomo di Santa Maria Nascente. Man soll vom Dach des Doms eine traumhafte Aussicht haben, doch in Anbetracht der Hitze haben wir uns den Aufstieg erspart. Unmittelbar neben dem Dom liegt die legendäre Einkaufspassage, Galleria Vittorio Emanuele II – hier reiht sich ein Luxuslabel an das nächste. Neben edlen Kleidern von Prada und aufwendigen Taschen von Louis Vuitton sollte man sich aber auf jeden Fall die architektonischen Highlights wie das Bodenmosaik genauer ansehen. Wer mehr über die prunkvolle Einkaufspassage wissen möchte, kann sich auf der Homepage näher informieren. Dort lässt sich alles über die Geschichte sowie Architektur nachlesen und man erfährt, was es mit dem Symbol des Stiers im Bodenmosaik auf sich hat.
Auf der anderen Seite der Galleria Vittorio Emanuele II geht es schnurstracks zu den heiligen Hallen der berühmten Mailänder Scala. Einen Blick hinter die Kulissen dieses bedeutenden Opernhauses konnten wir leider nicht erhaschen, da dort gerade Proben stattfanden. Wer einen Abend in der Scala genießen möchte, kann sich hier über das aktuelle Programm informieren. Allerdings befürchte ich, dass es nicht so einfach sein wird, eine der heiß begehrten Karten zu ergattern.

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Ein Schaufensterbummel in der Modemetropole

Neben dem kulturellen Pflichtprogramm sieht man immer wieder interessante Kleinigkeiten, die diese Stadt so besonders machen, wie hübsche Cafés oder sehr alte Friseurgeschäfte. Bereits die kreative Gestaltung der Auslagen vieler Geschäfte lädt zum Schaufensterbummel ein. In meinem Fall ist es bedauerlicher Weise auch beim Schaufensterbummel geblieben. Eigentlich gehörte es zu meinem Plan, wenigstens eine Kleinigkeit zu kaufen, die mich später immer wieder an diese schöne Stadt erinnern sollte. So mache ich das in jedem Urlaub und besitze unter anderem Ohrringe aus einer kleinen Werkstatt auf Mallorca oder eine handgefertigte Handtasche vom Markt. Doch dieses Mal war alles anders. Bereits in Ligurien kamen statt einem Jumpsuit oder Ohrringen lediglich Oliven und eine Mokka-Kanne ins Einkaufskörbchen. In Mailand sind wir mitten im Viertel sehr bekannter, hochpreisiger Designer gelandet, dem sogenannten „Goldenen Viereck“, Quadrilatero d’Oro. Da ich meine Geldbörse jedoch nicht überstrapazieren wollte, war dies schlicht und ergreifend der falsche Stadtteil. Die vielen kleinen individuellen Boutiquen habe ich daher nicht zu Gesicht bekommen – mir blutet noch heute das Herz! 😉 Es blieb also beim Schaufensterbummel von Dior, Gucci und Co., doch die hübschen Einkaufstüten großer Designer trugen Letztenendes andere Menschen an mir vorbei.
Nachdem wir sehr viele Kilometer zu Fuß zurückgelegt haben und irgendwann am frühen Abend im Castello Sforzesco gestrandet sind, haben wir beschlossen, mit der U-Bahn zum Hotel zurückzufahren. Den Abend haben wir in einem kleinen Restaurant in der Nähe unseres Hotels ausklingen lassen. Nach einer erholsamen Nacht mit einem Hauch Arktis-Frische und einem leckeren Frühstück ging es am nächsten Morgen zurück nach Bonn. Aber so viel ist sicher: Mailand, ich komme wieder! Und dann verfolge ich die Mission, die kleinen Boutiquen zu finden und nach Herzenslust zu bummeln.