„Essen hält Leib und Seele zusammen“, so lautet ein Sprichwort und es ist einiges dran. In den letzten Jahren habe ich viele Stunden in der Küche verbracht und meine Kochkünste um einiges verbessert (zumindest kamen keine Beschwerden 😀 ). Ich koche leidenschaftlich gerne, überwiegend vegetarisch und bin sehr dankbar, dass mein Partner vor keiner Gemüsesorte zurückschreckt. 😉 Kochen ist für einige eine antiquierte und vielleicht sogar spießige Angelegenheit. Doch es hat sehr viel mit Kreativität, Fingerspitzengefühl und Geduld zu tun. Ein gutes Essen, bei dem die einzelnen Komponenten und Gewürze harmonieren, ist wie eine musikalische Komposition oder ein gemaltes Kunstwerk. Darüber hinaus ist es mit Sicherheit gesünder, sein eigenes Essen zu kochen, als den Einheitsbrei in der Kantine runter zu schlingen. Zeit ist zwar ein entscheidender Faktor, doch unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und das gute Bauchgefühl sollten es uns wert sein. Der Spaßfaktor kommt schließlich beim Kochen und späteren Verzehr auch nicht zu kurz.
Mein kulinarischer Bücherschatz
In den letzten Jahren hat sich zum Entsetzen meines Partners unser Bücherregal mit Kochbüchern der unterschiedlichsten Länderküchen und Kochstile ordentlich gefüllt. Versteht das jetzt nicht falsch, er isst die fertigen Kreationen, die dank dieses kulinarischen Literaturgutes entstehen, ausgesprochen gerne! Nur unser Bücherregal quillt langsam über, das gebe ich zu. Und ich fürchte, es werden sich noch die ein oder anderen Kochbuchschätze dazugesellen – ich bin von Haus aus Germanistin und habe ein Faible für Bücher. 😉 Schließlich habe ich dank dieser Büchervielfalt die Möglichkeit, das Gemüse der vier Jahreszeiten bestens zu verarbeiten und immer wieder neue kulinarische Highlights zu erobern. Darüber hinaus ist mir durch die viele Kocherei und meinen zweiten Blog (uni-dschungel.de) die Idee gekommen, ein vegetarisches Studenten-Kochbuch zu schreiben. Aus meiner eigenen Studienzeit weiß ich nämlich, dass ein wirklich gutes Kochbuch in dieser Sparte Mangelware ist.
Lieber eine Schnecke im Salat als gar kein Haustier
Ich war lange Zeit Vegetarierin und koche mittlerweile wieder ab und an Gerichte mit Fleisch und Fisch (Stichwort Eisenwerte). Allerdings kommt bei uns nur ein- bis zweimal in der Woche Fleisch oder Fisch auf den Tisch. Wenn ich ein Gericht mit Fleisch plane, dann kaufe ich das nur noch beim Bio-Metzger. Das ist deutlich teurer als im klassischen Supermarkt, aber einmal in der Woche sollte das drin sein. Zum einen ist die Qualität herausragend und zum anderen habe ich ein besseres Gefühl in Sachen Tierwohl. Fisch kaufe ich auf dem Wochenmarkt beim Fischhändler meines Vertrauens. Den Rest der Woche gibt es die gute alte Gemüseküche. Eine ausgewogene vegetarische Küche basiert in erster Linie auf frischem Gemüse. Mein großes Glück ist ein Hofladen im Vorgebirge (zwischen Köln und Bonn), der überwiegend regionales Saisongemüse anbietet. Dieser Gemüse-Bauer meines Vertrauens hat einen konventionellen Betrieb, der nicht bio-zertifiziert ist. Aber ich weiß, dass man dort beispielsweise bedarfsgerecht düngt und auch natürliche Ressourcen zur Schädlingsbekämpfung nutzt. Hier dürfen sich die sogenannten Nützlinge somit regelmäßig den Bauch vollschlagen. Wenn mir also mal ein Schneckchen im Salat die Fühler entgegenstreckt oder meine Rucola bereits jemand anderem gut geschmeckt hat (Stickwort Fraßspuren), dann ist das für mich ein gutes Zeichen, denn das Gemüse wurde nicht zu Tode gespritzt (im wahrsten Sinn des Wortes).
Das Gemüse der vier Jahreszeiten
Jede Woche kommt im Hofladen ein stattlicher Einkaufskorb mit Gemüse und Obst zusammen. Im Hofladen kaufe ich auch meine Eier, von frei laufenden, glücklichen und quietschvergnügten rheinischen Hühnern. In der Regel wälze ich vor dem Einkauf bereits meine Kochbücher und schaue, was ich alles mit dem Saisongemüse kochen kann. Dadurch hat sich mein Speiseplan deutlich erweitert. Alleine die Salatkreationen im Winter sind etwas ganz Besonderes: Von frischem Portulak über Rübchen bis hin zur roten Beete – damit lassen sich einige Leckereien zubereiten. Im Winter bieten selbst die unterschiedlichen Kohlsorten eine Fülle von Möglichkeiten – nur in puncto Rosenkohl hört bei mir der Spaß auf. 😀 Natürlich freue ich mich bereits jetzt schon auf die aromatischen Erdbeeren und den frischen Spargel im Frühjahr. Jede Saison hat ihre ganz eigenen Spezialitäten und wir sollten wieder mehr schätzen, was uns die Natur im Laufe der vier Jahreszeiten auf den Tisch zaubert. Wässrige, geschmacklose Erdbeeren im Februar, die bereits eine sehr lange Flugreise hinter sich haben, brauche ich jedenfalls nicht.
Vielleicht habt Ihr jetzt auch Lust bekommen, am Wochenende zu kochen? Dann stöbert doch mal im Buchladen nach einem Kochbuch, das Euch zusagt – es gibt so unendlich viele tolle Kochbücher! Und schlendert am Samstag für einen Einkauf über den Wochenmarkt und lasst Euch inspirieren von den vielen herrlich frischen Gemüsesorten. Wen Ihr sogar einen Hofladen um die Ecke habt, dann ist das natürlich die Krönung. Ich wünsche Euch viel Freude auf Eurer kulinarischen Reise durch die Jahreszeiten!